Eine Rubrik natürlich, unter welcher vor etwa 10-15 Jahren noch unglaublich vieles seinen Platz finden hätte finden können, doch sind die wirklich sinnvollen Massnahmen zum eigentlichen "MOTORtuning" in meinen Augen in den letzten Jahren stark dezimiert worden, denn die Hersteller der Motorräder bieten mittlerweile von der Stange Kraftpakete sondergleichen an, welche den Fahrer dann doch eher über- als unterfordern.
Der Zugewinn an Performance des Motorrades spielt sich in diesem Jahrtausend immer mehr innerhalb der Elektronik und nicht der Mechanik ab.
Abgesehen von Rennteams, die ja schliesslich ein gewisses Geschäftsinteresse mit den eventuell einzufahrenden Loorbeeren verbinden, halte ich es somit für unnötig, moderne Motoren heutzutage noch zu tunen, denn ausreichend Leistung steht heutzutage jedem Käufer eines Sportmotorrades zur Auswahl.

Wenn man sich einmal das Datarecording von durschnittlich schnell fahrenden Leuten mit 1000cc Bikes anschaut, dann sieht man, dass etwa nur zu 2 - 5% der Zeit die Drosselklappe auf Vollgas steht, und das die letzten tausend Umdrehungen vor Höchstdrehzahl auf der Rennstrecke auch nur etwa 3 - 4% der Nutzung des Drehzahlbandes ausmachen.

Das heisst - ein getunter Motor ist nur dann potentiell ein Gewinn, wer er in dem Bereich genutzt wird, wo die Mehrleistung auch ansteht, und dann auch nur von dem Fahrer, welcher es umzusetzen imstande ist.
Nicht wenige habe ich gesehen, welche diese Mehrleistung zum Verhängnis wurde, und sie auf der Rennstrecke dadurch gar langsamer wurden.
Eine Faustregel, welche ich jetzt von vielen Seiten gehört, und welche sich auch in den Rundenzeiten der verschiedenen Rennklassen gezeigt hat: eine Mehrleistung von 20PS macht auf einem 4km langem Rennkurs einen Gewinn von ca. 1.5 Sekunden - allerdings auch nur bei schnellen Rennfahrern.
Für normal schnell fahrende Hobbypiloten dürfte die Rundenzeit sich wohl um nicht mehr als 0.5 Sekunden verbessern, wohlgemerkt - bei 20 PS Mehrleistung.

Daher: was sollte man eigentlich an einem modernen Motor noch verändern wollen ?
Meine Antwort: fast nichts.
Doch um es zu konkretisieren, einen kleinen sinnvollen Leitfaden hätte ich noch immer (gewachsen aus Erfahrung ).
1. rotierende Massen verringern, für bessere Beschleunigung und Handling also:
- Kupplung erleichtern (leichte Kupplungsplatten/Hyperplates)
- Lichtmaschine erleichern /Rennlichtmaschine.
2. Fahrhilfen wie Anti-Hopping Kupplung können sinnvoll sein, für den, der's echt braucht, im Normalfall erhöhen diese aber auch das Gewicht der Kupplung um etwa 0,4 - 0,6 kg.
3. Kolben mit höherer Verdichtung können bei manchen Motorrädern sinnvoll sein, da manche Modelle mit beinahe zu " zahmen " Verdichtungsverhältnissen ausgeliefert werden.