Durbahn RC30 , das Projekt "Einspritzung" - Steuergerät


 

 

 

Steuergerät  MOTEC M800

Meine Honda SP , meine Ducatis V1 und V2  laufen seit Jahren mit einem Steuergerät , welches nicht mehr das originale ist .
Bald auch wird meine RC30 , welche ja von Hause aus Vergaser hat , mit Einspritzung , und dann mit einem " Zubehör-Steuergerät " versehen werden.

Seid dem Jahre 2000 bin ich mit den Steuergeräten von Motec ( www.motec.com.au ) vertraut . Durch die Honda SP , welche in 2000 herauskam , war ich mit der Situation konfrontiert , die Einspritzmengen , etc. im Bedarfsfall ändern zu müssen . Ein System wie Powercommander kam schon damals für mich nicht ernsthaft in Betracht , da schon derzeit die Flexibilität , welche ich für die Motorsteuerung haben wollte , von einem Powercommander nicht einmal im Ansatz erbracht wurde .

Und so war es eine gute Entscheidung , mit einer Motec ECU meine SP zu bestücken . Nach nunmehr 7 Jahren ( man lernt ja nie aus ) bin ich doch einigermaßen vertraut mit diesem System , was auch dazu beitrug , ein Motec M800 in die CBR600RR einzubauen .

Hier der volle Leistungsumfang dieser Steuereinheit : http://motec.com.au/pdf/M800.pdf 

Wer sich nicht durch das komplette PDF-File durcharbeiten will , für denjenigen hier eine kurze Übersicht über dieses Steuergerät :

1: Oberwichtig- alle Daten der Motorsteuerung, incl. Lambda , werden gespeichert , ein unentbehrliches Tool zur Feinabstimmung und Fehleranalyse .
2: Eine vereinfachte Übersicht weiterer Funktionen
- frei wählbare Max-Drehzahl , Spritmenge , Zündzeitpunkt , Einspritzzeitpunkt
- Schaltautomat integriert , ebenso Schaltblitz
- Traktionskontrolle lässt sich realisieren und sehr individuell programmieren
- permanente Kontrolle der Lambda-Werte , mit frei einstellbarer Auto-Korrektur
- frei programmierbare Tabellen (Ausgänge) zu Ansteuerung von Stellmotoren , Relais ... und was auch immer.

.....und wenn man nicht will , dass die Freundin mit dem eigenen Motorrad zu schnell fährt , dann begrenzt man einfach den Max. Speed auf 150 km/h und schon ist die Sturzgefahr nicht mehr so hoch ...., naja , oder was einem halt so in den Sinn kommt.

Etwa 15% des Leistungsumfanges habe ich hier kurz beschrieben , der volle Umfang ist im obigen Link aufrufbar.

 


Kabelbaum / Sensoren /Steckverbindungen

 

KABELBAUM

Wie jedes Steuergerät seinen Kabelbaum benötigt , so auch das Motec .
Eine unerlässliche Bedingung ist , sich zuvor - also bevor man mit der Handarbeit des Kabelbaums beginnt - eingehend Gedanken zu machen

WAS ALLES

in dem Kabelbaum enthalten sein soll .

Nichts ist ärgerlicher , als nachträglich Strippen zu zu ziehen .
Und , ein Tipp : man benötigt etwa 60 verschiedene Farbkodierungen der Kabel , weil's sonst nicht mehr zu überschauen ist .


SENSOREN

Nebst den Sensoren , welche für die Motorsteuerung ohnehin unentbehrlich sind, scheint es mir sinnvoll , durch Sensoren :

- die Geschwindigkeiten beider Räder zu erfassen ( für die Traktionskontrolle )
- die Positionen der Federelemente zu erfassen ( Fahrwerks-Analyse )

Und vielleicht einen G-Force Sensor zu verbauen , um sich das Fahrwerk auch relativ zur Beschleunigung anschauen zu können

 

STECKVERBINDUNGEN

Einen Grossteil der benötigten Steckverbinder kann man sich aus dem bestehenden orig.-Kabelbaum herausholen , doch für alles weitere muss man sich schon eingehend Gedanken machen , wo man wie welches Kabel abzweigt , und welche Form von Steckverbindung man an dieser Stelle wählt .

Ein Favorit von mir ist eindeutig der Hersteller Deutsch , welcher ausschließlich High-end Verbinder im Programm hat. Die gesamten GP / SBK Motorräder nutzen Deutsch-Verbinder , allerdings sei zu den Kosten angemerkt , das für ein komplettes Motorrad schon allein 2000-3000 Euro Kosten für diese Verbinder anstehen können ( gerechnet allerdings für den  Extremfall , mit jeder Menge Sensorik am Bike  )
 



 


Freiheit ...... nahezu alles machen zu können , was man möchte

Ein Motec bietet etwa eine 10 fache Flexibilität im Verhältnis etwa zu einem HRC Steuergerät kombiniert mit einem PC3 .
In der amerikanischen Presse ging es um , das HRC selbst für die 600er AMA Klasse ein Einsehen gehabt hat , und es den unterstützten Teams erlaubte , ein Motec M800 zu verbauen anstelle eines HRC Steuergerätes . Der Grund war , das die Teams mit der HRC-ECU keine befriedigenden Ergebnisse erzielten , und dann schliesslich mit dem M800 siegreich waren .

Man kann sich natürlich zu Tode programmieren , ist mir klar , doch niemand , welcher sich etwa für solch einen Schritt entscheidet , soll im Regen stehen gelassen werden . So ist es uns möglich , für verschiedene Motorrad-Typen " Basis-Files " auszuarbeiten , welche das Motorrad erstmal lauffähig machen .
Die endgültige Abstimmung dann sollte auf dem Prüfstand gemacht werden , oder - wenn man etwas geduldiger ist , dann nimmt man sich auf der Rennstrecke oder zurück zu Hause das Datalogging vor , und korrigiert etwaige " Aussreisser" in der Gemischaufbereitung selbst.

Dieses Procedere dauert zwar etwas länger , doch ist man am Ende schließlich mit Gewissheit ausgestattet , nämlich , dass die Gemischaufbereitung optimal im FAHRBETRIEB ist , indem ja auch niemand auf dem Prüfstand durch die Gegend fährt . Doch , um das Ganze abzurunden : die Wahrheit wird wohl irgendwo in der Mitte liegen , das Grobe auf dem Prüfstand , die Feinheiten durch den realen Fahrbetrieb .

 


Einige Screenshots  ( ECU MANAGER )  die Software lässt sich frei herunterladen : www.motec.com.au

Einspritzmenge :
An diesem Screen erkennt man die Flexibilität der Motec ECU .
Bis zu 8 Einspritzdüsen lassen sich individuell steuern , die Gasannahme weicher oder härter einstellen , sogar  4D  Sprit-Tabellen lassen sich programmieren , nebst den üblichen Kompensationen wie Lufttemp/ Wassertemp/Airboxdruck lässt sich beispielsweise Sprittemperatur  kompensieren , Benzindruck ..... und eben , was einem noch so einfällt .



Zündzeitpunkt :
Kompensationen werden auch in diesem Screen in Hülle und Fülle angeboten . Wohl für moderne starke Motorräder ein sehr nützliches Tool ist die gangabhängige Regelung der Zündzeitpunkte , welches der Fahrbarkeit entgegenkommt .


Funktionen :
Hier innerhalb des Functions-Menü beispielhaft aufgeführt die verschiedenen Optionen für die Lambda-Kontrolle .


Datalogging


Man muss ja unterscheiden zwischen der Software , welche das Steuergerät programmiert ( ECU-Manager) , und der , welche zur Analyse aller aufgenommenen Daten vorgesehen ist - das ist hier der Interpreter I2pro ( download unter : www.motec.com.au ) .

 

Ein Screenshot einer Fahrt in Tor-Poznan ( "User 3 " = Bremsdruck )